Ist dein Hund hochsensibel?

Veröffentlicht am 14. Januar 2025 um 19:58

Hallo liebe Hundefreunde,

vielleicht kennt ihr das: Euer Hund reagiert auf kleinste Veränderungen, Geräusche oder eure Stimmung – so feinfühlig, dass ihr euch manchmal fragt, ob da ein kleiner Gedankenleser vor euch sitzt. Willkommen im Leben mit einem hochsensiblen Hund!

🪰 Wenn selbst die Fliege Panik auslöst – Leben mit einem hochsensiblen Hund

Mia zittert. Nein, nicht weil sie friert. Eine Fliege ist durchs Zimmer geschwirrt – eine harmlose, kleine Fliege. Für mich kaum wahrnehmbar, aber für Mia war es ein fliegendes Desaster. Ihr ganzer Körper angespannt, die Augen weit aufgerissen, Fluchtmodus aktiviert. Willkommen in unserer Welt mit einem hochsensiblen Hund.

 

Manche Hunde bellen laut, wenn der Postbote kommt. Andere schnarchen seelenruhig neben dem Staubsauger. Und dann gibt es sie – die Hunde mit besonders feinen Antennen. Sie hören mehr, spüren mehr, fühlen intensiver. Und Mia? Die ist quasi ein Hochleistungs-Scanner auf vier Pfoten.

 

Doch was bedeutet das eigentlich – hochsensibel? Und wie erkennst du, ob dein Hund auch dazugehört?

Ein bisschen wie ein Junggeselle mit Hund

Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen: Ich weiß, wie es ist, mit einem kleinen Sensibelchen zusammenzuleben – einem auf vier Pfoten. Als Mia bei mir einzog, war ich völlig verliebt. Und völlig planlos.

 

Ich war wie so ein frisch gebackener Junggeselle mit Topfpflanze – nur dass meine „Topfpflanze“ laufen, fühlen und blitzschnell erschrecken konnte. Natürlich hatte ich mich vorbereitet: YouTube-Videos, Ratgeber, Gespräche mit anderen Hundehaltern. Und doch war nichts davon wirklich auf Mia übertragbar. Denn Mia ist… na ja, anders.

🥫 Angst vor Deckeln und Dämmerung

Was anfangs irgendwie süß und ein bisschen schräg wirkte, wurde schnell Alltag: Mia hatte Angst. Und zwar nicht nur vor den „klassischen“ Dingen wie Gewitter oder dem Staubsauger – sondern vor Dingen, bei denen ich mich fragte, ob ich gerade in einem Hunde-Krimi gelandet bin.

 

Zum Beispiel der Deckel ihrer Leckerlidose. Ich hatte nur ein leises Klick gehört – Mia dagegen war offenbar sicher, dass ein Meteorit eingeschlagen war. Oder Dunkelheit: Für Mia keine Stimmung, sondern Endgegner. Wenn draußen die Dämmerung hereinbricht, schaut sie mich an, als müsste sie gleich in den verbotenen Wald aus einem Disney-Film.

 

Und dann diese schnellen Bewegungen! Ich bin morgens manchmal etwas… sagen wir: unkoordiniert. Wenn ich halb wach über meine eigene Haussocke stolpere, springt Mia erschrocken in die Höhe, als hätte jemand einen Zylinder mit Feuerwerk gezündet. Ihre Augen dann: groß, fragend, voller Panik. Als wollte sie sagen: „Was war das?! Leben wir noch?!“

📖 Hochsensibilität hat Gründe

Anfangs dachte ich, ich hätte einfach einen besonders schreckhaften Hund erwischt. Doch meine Tierärztin brachte es bei einem unserer ersten Besuche auf den Punkt:

„Ihr Hund ist sehr sensibel.“

Klang erstmal nett. Irgendwie poetisch. Aber es bedeutete vor allem eins: Mia nimmt die Welt anders wahr. Intensiver. Und das hat Gründe.

 

Mia hatte keinen leichten Start. Die ersten Wochen ihres Lebens verbrachte sie in einer dunklen Wohnung, abgeschottet von der Außenwelt. Keine Geräusche, keine Reize, keine Eindrücke. Keine Chance, sich schrittweise an das wilde Leben da draußen zu gewöhnen. Kein Wunder, dass alles Neue für sie heute ein bisschen viel ist. Oder besser gesagt: zu viel.

Sensibel ist nicht schwach – es ist einfach anders

Was ich heute über Mia weiß, hätte ich früher wirklich gern gewusst: Hochsensibilität ist keine Schwäche. Sie ist auch keine Macke. Sie ist einfach eine andere Art, die Welt zu spüren – intensiver, feiner, direkter.

Mia zeigt mir das jeden Tag. Sie braucht mehr Rücksicht, mehr Ruhe, mehr Schutzräume – und sie gibt dafür etwas zurück, das unbezahlbar ist: Vertrauen auf einer ganz besonderen Ebene.

 

Unsere Spaziergänge sind langsamer als bei anderen. Unsere Bewegungen vorsichtiger. Unsere Welt ein bisschen leiser. Ich achte darauf, wie laut der Wind pfeift, ob irgendwo ein Baukran brummt oder ob ich mal wieder zu schwungvoll durchs Wohnzimmer tapse (Mia ist übrigens auch zertifizierte Frühaufsteher-Schreckspezialistin). Aber all das macht unsere Verbindung nur noch tiefer.

Wenn Trubel zum Drama wird

Besonders deutlich wird das in großen Menschenmengen. Während andere Hunde fröhlich schnüffeln, verwandelt sich Mia in eine Mischung aus Drama-Queen und Sicherheitsbeauftragter: hechelnd, suchend, angespannt – als wäre ich ihre Rettungsboje in einem Meer aus Reizüberflutung.

 

Und das ist sie dann auch: überflutet. Von Stimmen, Schritten, Gerüchen, Bewegungen – es ist einfach zu viel. Wenn sie so einen Tag hinter sich hat, schläft sie danach gefühlt 24 Stunden durch. Kein Wunder. So ein Hochsensible-Hundetag ist für sie wie für uns ein Festivalbesuch mit Ohrstöpseln vergessen.

 

Deshalb plane ich unsere Unternehmungen inzwischen mit viel mehr Bedacht. Keine Hektik, keine vollen Straßen, keine lauten Überraschungen. Und wenn es doch mal sein muss, helfen uns kleine Rituale – oder bei ganz schlimmen Tagen auch mal ein pflanzliches Mittel (Silvester lässt grüßen). Aber am wichtigsten ist: Ich nehme sie ernst. Ich nehme ihre Welt ernst.

Kleine Pfoten. Große Wirkung.

Was Mia besonders hilft, ist etwas ganz Einfaches: Ruhe. Und Nähe.

 

Abends gönnen wir uns daher oft unsere kleine „Wellness-Session“. Ich nenne es liebevoll Mias Pfötchen-Zeit. Eine sanfte Massage über Rücken und Schultern, ein paar kreisende Bewegungen an den Pfoten, und du siehst regelrecht, wie sie durchatmet. Ihre Augen schließen sich langsam, sie seufzt leise – und ich weiß: Jetzt fühlt sie sich sicher.

 

Für Mia sind diese Massagen kein Luxus, sondern ein echter Stresslöser. Und für mich? Ein Moment der Verbundenheit, den ich nicht mehr missen möchte.

 

Wenn du auch so ein feines Seelchen an deiner Seite hast, probier es mal aus. In meinem Blogbeitrag über Hundemassagen zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du deinem Hund so eine kleine Auszeit schenken kannst.

Wenn der Stress sich doch mal anschleicht…

Natürlich gibt es Situationen, die wir nicht ganz vermeiden können – egal, wie gut wir vorbereitet sind. Tierarztbesuche zum Beispiel. Oder neue Umgebungen, ungewohnte Geräusche, fremde Gerüche – für Mia oft der perfekte Cocktail aus „Hilfe, ich will nach Hause“ und „Was ist das denn bitte?!“.

 

In solchen Momenten greife ich gern zu sanfter Unterstützung aus der Natur. Denn wenn Mias feine Sinne anfangen zu tanzen, braucht es manchmal ein bisschen Hilfe, um wieder zur Ruhe zu kommen – und zwar ohne sie dabei zu benebeln oder in ihrer fröhlichen Art einzuschränken.

 

Wir haben im Laufe der Zeit einige pflanzliche Mittel getestet – ganz in Ruhe, ganz ohne Druck. Und ja, da war viel Ausprobieren dabei. Aber inzwischen haben wir etwas gefunden, das sich wunderbar in unseren Alltag einfügt und Mia sichtbar hilft, schneller zu entspannen. Ohne, dass sie zur Couchkartoffel mutiert.

 

 

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Mia-approved – ehrlich & mit Herz empfohlen

Wenn ich auf meinem Blog ein Produkt vorstelle, dann weil ich es selbst ausprobiert habe – und weil ich das Gefühl habe: Ja, das passt zu uns. Das kann anderen helfen. Ich arbeite nur mit Partnern zusammen, denen ich vertraue, und bei denen das Tierwohl immer an erster Stelle steht – nicht die Provision.

 

Gerade für sensible Hunde wie Mia kann eine sanfte Unterstützung im richtigen Moment den Unterschied machen – zwischen einem stressigen Tag und einem, der doch noch in Kuschelzeit endet.

 

💜 Unsere aktuelle Empfehlung findest du hier direkt bei Zooplus: 

Fazit: Wenn das Herz ein bisschen zarter schlägt

Der Umgang mit einem hochsensiblen Hund ist nicht immer einfach – aber er ist zutiefst bereichernd. Denn auch wenn manche Menschen vielleicht nur das „komische Verhalten“ sehen, steckt dahinter oft eine Seele, die besonders feinfühlig, aufmerksam und emotional mit der Welt verbunden ist.

 

Ein hochsensibler Hund wie Mia braucht mehr Rücksicht, mehr Ruhe, mehr Zeit. Aber was du zurückbekommst, ist mehr als jede Mühe wert: eine Verbindung, die tiefer geht. Ein Blick, der dich wirklich meint. Ein Hund, der spürt, wenn dein Herz schwer ist – und sich still an deine Seite legt.

 

Hochsensibilität ist keine Schwäche. Sie ist ein Geschenk in einem anderen Gewand.

 

Wenn du also so ein zartes Seelchen an deiner Seite hast, dann nimm es an. Mit all seinen Ecken, Eigenheiten und Emotionen. Gib ihm Sicherheit – und du wirst erleben, wie viel Liebe darin steckt.

 

In diesem Sinne: Möge euer gemeinsamer Weg einfühlsam, achtsam und voller Vertrauen sein.

Eure Mia & Andrea

💜 von Welt auf vier Pfoten

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