
Hallo liebe Hundefreunde,
neulich, als Mia mal wieder im Dunkeln stand wie ein kleiner flauschiger Laternenpfahl – mit weit aufgerissenen Augen, zitterndem Popo und dem Blick: „Frauchen, sag, dass das Licht wieder angeht – sofort!“ – habe ich mich gefragt:
Kann es sein, dass diese Angst viel tiefer sitzt, als man denkt?
Dass sie aus einer Zeit stammt, an die sie sich gar nicht bewusst erinnern kann – aber ihr Körper, ihre Sinne, ja ihr kleines Hundeherz sie nie vergessen haben? 💔
Und damit sind wir mitten in einem Thema, das viele Hundebesitzer unterschätzen:
👉 Die Prägungsphase – also die sensible Zeit, in der Welpen lernen, wie die Welt funktioniert.
Oder, wie Mia sagen würde:
„Die Wochen, in denen ich hätte lernen sollen, dass Dunkelheit nicht böse ist – aber leider saß ich drinnen im Qualm, statt draußen auf der Wiese. Kein Wind, kein Gras, keine Sterne – nur stickige Luft und das Summen einer Lampe. Ich dachte damals, so riecht eben die Welt.“
Wenn man das heute hört, muss man schmunzeln – und gleichzeitig spürt man, wie sehr solche frühen Erfahrungen ein Hundeleben prägen können. Während andere Welpen draußen herumtollen, lernen, wie die Welt klingt, riecht und sich anfühlt, blieb Mia in diesen Wochen abgeschottet – und trägt bis heute Spuren davon in sich.

🧠 Was die Wissenschaft sagt – die sensible Phase des Lebens
Zwischen etwa der 3. und 14. Lebenswoche passiert im Gehirn eines Welpen mehr als in jedem anderen Lebensabschnitt. In dieser kurzen, intensiven Zeit wird das Fundament gelegt – für Vertrauen, Neugier, Mut und Bindung.
Alles, was ein Welpe jetzt erlebt – Gerüche, Geräusche, Bewegungen, Licht, Dunkelheit, andere Tiere, Menschen, Untergründe – prägt sich tief in sein emotionales Gedächtnis ein.
🐾 Die Etappen im Überblick
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3.–5. Woche:
Die Welpen beginnen, ihre Umwelt wahrzunehmen. Augen und Ohren öffnen sich, sie entdecken Gerüche, Laute und erste Bewegungen.
Das Gehirn arbeitet jetzt wie ein Schwamm – jeder Reiz wird aufgenommen und abgespeichert.
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5.–8. Woche:
Jetzt ist Zeit für erste Erkundungstouren: den Garten, fremde Menschen, vielleicht eine leise Waschmaschine oder Staubsauger aus der Ferne.
Alles soll positiv verknüpft werden. Angst in dieser Phase kann sich später tief eingraben.
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8.–12. Woche:
Der Welpe vertieft das Gelernte. Spaziergänge, Autofahrten, fremde Hunde, neue Geräusche – all das stärkt sein Vertrauen.
Wer jetzt viele gute Erfahrungen macht, wird ein neugieriger, selbstbewusster Hund.
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Ab 14 Wochen:
Das Gehirn schaltet allmählich in den „Schutzmodus“. Neues wird vorsichtiger beurteilt, Unbekanntes kann Unsicherheit auslösen.
Viele Trainer nennen das den Beginn der „zweiten Angstphase“.
🩺 Was sagen Tierärzte & Verhaltensexperten?
Tierärztin Dr. Ute Blaschke-Berthold beschreibt diese Lebensphase als „emotionale Blaupause“.
„Was ein Hund in dieser Zeit nicht positiv erlebt, kann er später nur mühsam nachholen.
Angstverhalten hat dann eine tiefere Wurzel – ähnlich wie frühe Kindheitserfahrungen beim Menschen.“
Auch Verhaltenstherapeutin Dr. Melanie Schmidt betont:
„In der sensiblen Phase lernt der Hund, ob die Welt sicher oder gefährlich ist.
Wer sie ohne Umweltreize verbringt, erlebt später eine Art Kulturschock – ähnlich, als würde man einen Erwachsenen zum ersten Mal in eine Großstadt setzen.“
Hundetrainer André Vogt fasst es so zusammen:
„Die Prägungsphase ist kein Luxus, sondern Überlebensschule. Ein Hund, der in dieser Zeit gute Erfahrungen macht, lernt: Die Welt ist spannend. Einer, der sie verpasst, lernt: Die Welt ist bedrohlich.“
Und Tierärztin Dr. Jana Reuter ergänzt:
„Ein gutes Zuhause kann vieles heilen – aber es ersetzt keine frühe Sozialisation.
Darum ist Geduld mit sensiblen Hunden das größte Geschenk, das man ihnen machen kann.“
🐶 Mias Sicht der Dinge
„Also ich kann euch sagen,“ meint Mia mit einem tiefen Seufzer, während andere Welpen Gras unter den Pfoten hatten, hatte ich Fliesen unter dem Po. Während andere Wind gerochen haben, roch ich nach kaltem Rauch. Und als andere Hunde spielten, hab ich gelernt, dass Menschenstimmen ganz schön laut sein können.“
Sie hat in dieser wichtigen Zeit viele Reize nicht kennengelernt – keine Geräusche draußen, keine Spaziergänge, keine fremden Hunde. Und all das wirkt nach.
Hunde wie Mia, die in dieser frühen Phase zu wenig erleben, entwickeln oft Verhaltensweisen, die man später kaum mit Erziehung allein „wegtrainieren“ kann. Sie sind sensibler, vorsichtiger, schreckhafter – aber auch unglaublich feinfühlig.
„Ich weiß halt lieber zu viel als zu wenig,“ sagt Mia trocken.
„Wenn man einmal erlebt hat, dass Dunkelheit gefährlich sein könnte, dann ist es doch klug, jede Laterne gründlich zu prüfen.“

Mia empfiehlt: Spielspaß mit Herz von Tier-Discount 💜
„Also ehrlich,“ sagt Mia, „ich bin zwar kein Welpe mehr – aber ich weiß genau, was kleine Fellnasen glücklich macht! Und wenn ich könnte, würd ich jedem Welpen da draußen ein eigenes Spielzeug aus dem Tier-Discount schenken. Da gibt’s nämlich alles, was gut für Zähnchen, Pfötchen und Nerven ist.“
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Mia meint: „Wer gut schläft, braucht vorher gutes Spielen.“ Den passenden Link findest du direkt unter diesem Kasten. 💕
💭 Wenn man die Vergangenheit nicht kennt – Hunde aus dem Tierschutz
Viele Hunde – besonders aus dem Tierschutz – bringen ein unsichtbares Gepäck mit.
Man weiß schlicht nicht, was sie in den ersten Lebenswochen erlebt haben.
Ob sie Nähe kannten, ob sie jemals draußen waren, ob sie Liebe erfahren durften –
oder ob sie Hunger, Kälte und Angst kannten, lange bevor jemand sie retten konnte.
Verhaltensforscher sagen, dass sich diese frühen Erlebnisse tief in das emotionale Gedächtnis brennen.
Es gibt keine medizinische Untersuchung, die zeigt, was passiert ist – aber das Verhalten, die Körpersprache, die Reaktionen erzählen oft ganze Geschichten.
Tierpsychologin Dr. Dorit Feddersen-Petersen beschreibt es so:
„Ein Hund trägt seine Geschichte in sich – auch wenn wir sie nicht kennen.
Man erkennt sie an seinen Reaktionen, an seiner Art, Nähe zuzulassen oder zu meiden,
an dem, was ihn beruhigt oder verunsichert.“
Und Mia nickt dazu verständnisvoll:
„Ich weiß gar nicht mehr, was genau so schlimm war, ich weiß nur, dass sich Dunkelheit nicht gut anfühlt Und dass Laternen irgendwie verdächtig sind.“ 🐾
Gerade deshalb bewundere ich jeden Menschen, der einem Hund aus dem Tierschutz ein Zuhause schenkt. Denn diese Hunde brauchen Zeit. Sie testen dich.
Sie wollen wissen:
Meinst du es wirklich gut mit mir?
Und wenn sie dann eines Tages Vertrauen schenken – dann ist das das größte Geschenk überhaupt.

🐾 Mias Geschichte – vom zitternden Welpen zur sensiblen Herzenshündin
Mia kam zu uns, als sie über drei Monate alt war – zwei Tage vor Weihnachten. Ein kleines, zitterndes Fellknäuel, das nach Rauch roch und leise wimmerte.
Sie kannte keinen Garten, keinen Wind, keine frische Luft – nur das Summen von Lampen und die Enge eines Zimmers.
Andere Welpen lernen in dieser Zeit, dass Autos, Regen, Wind und Menschen zum Alltag gehören. Mia lernte, dass Dunkelheit beängstigend ist. Dass Menschen laut sind. Und dass Sicherheit nur im Stillen existiert.
Kein Wunder also, dass sie bis heute Angst vor der Dunkelheit hat. Oder dass sie „ihr Geschäft“ anfangs selbst beseitigen wollte – ein Verhalten, das viele isolierte Welpen zeigen, die gelernt haben, alles alleine zu regeln.
„Ich hab halt früh gelernt: Wer sich auf sich selbst verlässt, hat wenigstens einen sauberen Teppich!“ 🐶
Und bis heute bewacht sie ihre „Hinterlassenschaften“ wie kleine Schätze. Kein anderer Hund darf sich nähern, und Frauchen wird streng kontrolliert, ob ich meine Pflicht erfüllt.

💕 Was helfen kann – Vertrauen wächst langsam
Für Hunde mit schwierigen Anfängen gibt es keine schnelle Lösung,aber es gibt etwas, das stärker ist als jede Angst: Liebe, Geduld und Routine.
💡 Was hilft:
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Ruhige, klare Rituale. Sicherheit entsteht durch Wiederholung.
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Langsames Kennenlernen neuer Reize. Kein Druck, kein Zwang.
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Sanfte Desensibilisierung. Positive Erlebnisse in kleinen Schritten.
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Körperliche Nähe & Lob. Mia liebt ihr „Mut-Leckerli“, wenn sie sich etwas getraut hat.
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Professionelle Unterstützung.
Trainer:innen oder Tierpsycholog:innen können helfen, die Sprache solcher Hunde zu verstehen.
Mia sagt dazu:
„Ich bin kein Angsthase – ich bin Sicherheitsbeauftragte. Ich prüfe eben alles doppelt. Und wer das respektiert, darf auch in mein Herz.“ 💜

🧠 Forschung & Prägung – was frühe Erfahrungen bewirken
Auch Wissenschaftler bestätigen inzwischen, was viele Tiertrainer und Halter längst spüren:
Die ersten Wochen eines Hundelebens prägen für immer.
In den sogenannten „Prägungsphasen“ lernt ein Welpe, wie sicher oder unsicher sich die Welt anfühlt – durch Nähe, Geräusche, Gerüche und Berührungen.
Eine Studie aus den USA hat gezeigt, dass Hunde, die in dieser Zeit zu wenig positive Reize erleben, später häufiger ängstlich oder misstrauisch reagieren.
Doch das bedeutet nicht, dass alles verloren ist – im Gegenteil. Mit Geduld, liebevoller Routine und sanfter Führung kann ein Hund lernen, alte Unsicherheiten neu zu bewerten.
Oder, wie Mia sagen würde:
„Man kann Angst nicht wegstreicheln – aber man kann zeigen, dass sie keinen Platz mehr braucht.“ 💜

🌈 Fazit – Vom Trauma zur Treue
Mia hat in ihren ersten Lebensmonaten vieles verpasst – aber sie hat nie aufgehört, zu lernen, zu vertrauen und zu lieben.
Und genau das macht Hunde so besonders:
Sie tragen Narben im Herzen, aber keine Bitterkeit.
Hunde aus schwierigen Verhältnissen, aus Tierschutz oder schlechter Haltung, zeigen uns jeden Tag, wie viel Mut in so einem kleinen Wesen steckt.
Sie lehren uns Geduld, Mitgefühl – und dass zweite Chancen manchmal die schönsten sind.
Ich bewundere jeden Menschen, der einem solchen Hund ein Zuhause schenkt. Denn Liebe heilt, was Angst zerstört hat. Und diese Hunde danken es – nicht mit Worten, sondern mit Blicken, die tiefer gehen als jedes „Danke“. 💜
„Man kann das Herz eines Hundes nicht kaufen – aber man kann es sich verdienen.“ 🐾
„Und wenn’s mal wieder dunkel wird,“ sagt Mia, „dann leuchtet Frauchen eben ein bisschen heller.“ ✨
In diesem Sinne:
Passt gut auf eure Herzenshunde auf – und habt Geduld mit kleinen Seelen, die noch lernen müssen, dass die Welt nicht immer Angst macht. 💕
Eure
Mia & Andrea von Welt auf vier Pfoten 🐾
💡 Ausblick auf die nächste Blog News:
👉 „Woran merke ich eigentlich, dass es meinem Hund nicht gut geht?“
Wir schauen gemeinsam genauer hin – auf Körpersprache, kleine Warnsignale und stille Bitten, die Hunde oft zeigen, lange bevor sie laut werden müssen.

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